Mit Methoden wie Luftbildarchäologie, Laserscans aus der Luft, Ground Penetration Radar und elektromagnetischer Induktion wurde die Umgebung des weltberühmten Megalithbauwerks aus der Jungsteinzeit untersucht.

Bei der Zusammenarbeit der University of Birmingham und des Wiener Ludwig-Boltzmann-Instituts für Archäologische Prospektion und Virtuelle Archäologie ist im Stonehenge Hidden Landscapes Project die Entdeckung von Durrington Walls gelungen. Weniger als drei Kilometer von Stonehenge entfernt haben Archäologen die Überreste eines weiteren gewaltigen prähistorischen Steinmonuments entdeckt. Die Archäologen gehen davon aus, dass an der Stelle des 1,5 Kilometer langen Rundwalls von Durrington Walls bis zu 4,5 Meter hohe Steinblöcke gestanden haben.

Besondere Aufmerksamkeit galt dabei dem Erddamm von Durrington Walls, einer natürlichen Senke, die etwa 2600 Jahre vor unserer Zeitrechnung eingefriedet wurde. Man nimmt an, dass der 1,5 Kilometer lange Rundwall etwa ein Jahrhundert jünger ist als die Anlage von Stonehenge. Der Wall ist bis zu einer Höhe von etwa drei Metern erhalten und schließt einen 17,6 Meter breiten Graben ein.

Der Durchmesser von Durrintgton Walls beträgt etwa 500 Meter und lässt damit Stonehenge (Durchmesser 110 Meter) weit hinter sich. Die Untersuchungen ergaben nun, dass an dieser Stelle ebenfalls Steinreihen gestanden haben.

„Unser hochauflösendes Bodenradar hat eine faszinierende Reihe von bis zu 90 Steinen offengelegt, von denen sich einige noch an Ort und Stelle befinden, nachdem sie umgekippt wurden und der massive Damm darüber angelegt wurde“, erläutert Professor Wolfgang Neubauer vom Wiener Ludwig-Boltzmann-Institut. „Im Osten der Anlage sind etwa 30 Steine von bis zu 4,5 x 1,5 x 1 Meter Größe unterhalb des Dammes erhalten. An anderen Stellen sind die Steine entweder fragmentarisch erhalten oder durch Fundamentgruben dokumentiert.“

„Die Ausmaße und die Details der Funde, die das Hidden Landscapes Project zutage gefördert haben, ändert unser Verständnis von Stonehenge und seine Umgebung fundamental“, konstatiert Paul Garwood, Senior Lecturer für Archäologie an der Universität Birmingham: „Alles, was bisher über die Landschaft von Stonehenge und ihre antiken Monumente geschrieben worden ist, muss komplett umgeschrieben werden“, so Garwood.

 

Quelle

http://www.elektronikpraxis.vogel.de/messen-und-testen/articles/503565/

 

08.09.2015 | 11500 Aufrufe

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