Der Einsatzbereich für unbemannte Flugsysteme wird immer größer. Lieferdienste, Militär und Internetanbieter nutzen sie bereits. Selbst Privatpersonen können Drohnen erwerben und müssen dafür meist nicht einmal tief in den Geldbeutel greifen.

Eine US-amerikanische Kampfdrohne „Reaper“.

Halle (Saale).
Die Einsteiger-Modelle für den Hobbynutzer sind im Handel schon unter 100 Euro zu haben. Auch in Mitteldeutschland erobern immer mehr Drohnen den Himmel. Die Geschichte der unbemannten Flugsysteme ist lang - und war über Jahrzehnte vor allem mit dem Militär verbunden. Heute ist der Einsatzbereich wesentlich breiter gefächert. Drohnen werden inzwischen auch für zivile Luftaufnahmen, zur Wetterbeobachtung, zur Seeaufklärung oder für Transporte genutzt. Ein Überblick:Militärische Nutzung: In der breiten Öffentlichkeit sind Drohnen spätestens bekannt, seitdem die USA sie für Angriffe im Nahen Osten nutzt. Die Technik wurde aber bereits vor dem Zweiten Weltkrieg entwickelt. 1931 zum Beispiel baute die britische Royal Air Force drei Maschinen mit Funksteuerung aus und setzte sie als Zieldrohnen ein. Die Bundeswehr besitzt mehrere hundert Drohnen zur Aufklärung. Im Frühjahr kündigte das Verteidigungsministeriums an, bis 2025 mit Frankreich und Italien eine bewaffnete europäischen Kampfdrohne entwickeln zu wollen.

Als Lieferdienst: Der Online-Handelsriese Amazon verfolgt seit langem das Projekt „Prime Air“, mit dem eine Lieferung bereits 30 Minuten später bei US-Kunden per Drohne eintreffen soll. Erst kürzlich forderte Amazon in den USA dafür eine Aufteilung des Luftraums. Allerdings fehlen in den USA noch klare Regeln der zuständigen Luftfahrtbehörde - Amazon testet in anderen Ländern. In Deutschland testete die Post-Tochter DHL 2014 den „Paketkopter“, um unter anderem eilige Medikamente von der Nordseeküste auf die Nordseeinsel Juist zu bringen. Ein Regelbetrieb sei noch nicht konkret geplant, hieß es.

Der „Paketkopter“, mit dem DHL schon Medikamente auf die Nordseeinsel Juist brachte (BILD: Dpa)

Als Internetanbieter: Ende Juli hat Facebook seine erste Drohne präsentiert, die Internet in entlegene Gebiete bringen soll. Das Gerät mit dem Namen „Aquila“ habe die Spannweite einer Boeing 737, erklärte Facebook-Gründer Mark Zuckerberg. Die solarbetriebene Drohne könne bis zu drei Monate in der Luft bleiben.Im kleineren gewerblichen und privaten Bereich: Die Modelle nennen sich - je nach Bauart - Quadrocopter oder auch Multicopter. Dank eingebauter Kameras können sie für Foto- und Filmaufnahmen, zur Inspektion und Dokumentation von Bauwerken, zu landwirtschaftlichen Zwecken und vielem mehr eingesetzt werden. Auch privat werden sie vor allem für Luftaufnahmen genutzt - allerdings unterliegen auch die durchaus Datenschutz-Regeln. Das ständige Fliegen über Nachbars Garten kann der etwa untersagen lassen.

Source

http://www.mz-web.de/mitteldeutschland/drohnen-fuer-hobbynutzer-von-kampfdrohne-bis--paketkopter-,20641266,31483772.html

19.08.2015 | 900 Aufrufe

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