Am Dienstag stellt der Kanton Genf in Bern den Elektrobus Tosa vor, der ohne Oberleitung auskommt – eine Premiere. Jetzt hoffen die Investoren auf Unterstützung durch den Bund.

Der Kanton Genf wird zum Labor für die Zukunft des öffentlichen Verkehrs: Ab Dezember 2016 werden die Dieselbusse auf der Linie 23 vom Flughafen Genf bis ins Industriequartier von Carouge durch Elektrobusse ersetzt. Das allein wäre noch keine Revolution. Besonders am Bus Tosa ist aber der Umstand, dass er ohne Oberleitung auskommt. Stattdessen führt er auf dem Dach eine Batterie mit sich, die im Schnitt an jeder vierten Haltestelle aufgeladen wird, während die Passagiere ein- und aussteigen. Nur 15 Sekunden dauert dieses Prozedere, und 94 Prozent der Energie stammen aus erneuerbaren Energiequellen. Das Pilotprojekt wird am Dienstag in Bern den Medien vorgestellt und wird von Experten als vielversprechend bezeichnet.

Weltneuheit in Genf: Elektrobusse, die ihre Batterie auf dem Dach an den Haltestellen aufladen und damit ohne Oberleitung auskommen.

Weltneuheit in Genf: Elektrobusse, die ihre Batterie auf dem Dach an den Haltestellen aufladen und damit ohne Oberleitung auskommen. (Bild: Olivier Auge)

Alle warten auf den Praxistest

Vorangetrieben wurde die Entwicklung des Busses von einem Konsortium, zusammengesetzt aus der Genfer Technologiefirma ABB Sécheron, den Genfer Verkehrsbetrieben TPG, dem Energieunternehmen SIG und dem kantonalen Amt für Industrie- und Technologieförderung. Bereits kam der Bus während zehn Monaten auf einer kurzen Teststrecke zwischen dem Flughafen und dem Ausstellungszentrum Palexpo zum Einsatz. Nun sei Tosa bereit für den eigentlichen Praxistest, sagt der technische Leiter der Genfer Verkehrsbetriebe, Thierry Wagenknecht: die Eingliederung in den regulären Linienbetrieb. Auch die Politik steht hinter dem Pilotprojekt.

30.03.2015 | 913 Aufrufe

Kommentare

Avatar
Sicherheitscode