Wissenschaftler am Internationalen Institut für Nanotechnologie der Northwestern University wollen mittels sogenannter Nanoflares im Blutkreislauf befindliches Tumorgewebe ausfindig machen, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.
Mit Hilfe von Nanopartikeln lassen sich Krebszellen aus dem Blut holen. Das haben US-Forscher an Proben gezeigt.
Die kleinen Partikel setzen sich an einzelne Krebszellen und beginnen dann zu fluoreszieren – feines Tumorgewebe lässt sich mit Hilfe eines Lasers dann erkennen und aussortieren. Da es so außerdem möglich ist, verschiedene Arten von Krebszellen zu unterscheiden (einige sind wesentlich gefährlicher als andere), hilft das Verfahren auch, um Proben zu sammeln, die dann in einer Zellkultur zum Wachsen gebracht werden könnten. So ließen sich potenzielle Therapien schon vorher testen.
In ihrer jüngsten Studie zeigen die Forscher um Chad Mirkin, Direktor des International Institute for Nanotechnology an der Northwestern University, dass die Nanopartikel verschiedene Arten von Brustkrebszellen in Mäusen erkennen können. Gleiches war mit Brustkrebszellen möglich, die menschlichem Blut beigemengt wurden. In einem nächsten Schritt soll nun geprüft werden, ob es auch möglich ist, mit den Partikeln Krebszellen in Blutproben von Patienten aufzufinden.
Im Körper zirkulierende Tumorzellen seien "die tödlichsten ihrer Art", weil sie zur Ausbreitung von Krebs führten, sagt Melissa Skala, Professorin für Biomediziningenieurwesen an der Vanderbilt University. Solche Zellen seien aber schwierig aufzufinden, weil sie nur in kleiner Zahl vorkämen. Auch andere Forscher arbeiten deshalb an Methoden, im Blut vorhandene Tumorzellen zu erkennen.
Es könnte allerdings noch Jahre dauern, bis Nanoflare-basierte Tests für Brustkrebs und andere Krankheiten zugelassen sind. Doch schon zuvor könne die Technik in der Medikamentenforschung helfen, glaubt Mirkin. Es sei denkbar, bestimmte Krebsarten zu erkennen und mit der Methode dann im Labor zu untersuchen.