Der US-Kraftwerksbetreiber BHE Renewables hat im kalifornischen Rosamond mit der “Solar Star” eine Riesenanlage in Betrieb genommen. Sie hat eine Spitzenleistung von 579 Megawatt, das ist mehr als die meisten Blöcke von Kohlekraftwerken schaffen. Die bisherigen Rekordhalter “Topaz Solar” und “Desert Sunlight”, wie Solar Star in Kalifornien angesiedelt, kamen auf 500 Megawatt. Abnehmer des Solar-Star-Stroms ist der Versorger southern Caifornia Edison.

Fotovoltaik gilt bislang als dezentrales System zur Stromerzeugung. Das stimmt aber nur, solange die Zellen auf Dächer montiert oder auf überschaubaren Flächen aufgestellt werden.

Gerade die Flächen werden aber immer unüberschaubarer in ihrer Größe, sodass sie eher als zentrale Stromerzeuger anzusehen sind, ähnlich wie Kohle- und Kernkraftwerke. Der US-Kraftwerksbetreiber BHE Renewables hat jetzt im kalifornischen Rosamond eine solche Riesenanlage in Betrieb genommen. “Solar Star” heißt sie, und bricht einen Rekord.

Gut 1,7 Millionen Module aus besonders leistungsfähigem monokristallinem Silizium hat BHE auf einer Fläche von rund 13 Millionen Quadratmetern aufstellen lassen – innerhalb von zwei Jahren. Künftig soll das Kraftwerk Kohlendioxid-Emissionen von jährlich 570.000 Tonnen vermeiden.

Kein Ende des US-Solarbooms

Ein Ende des Solarbooms in den USA ist nicht abzusehen. Laut GTM Research’s U.S. Solar Market Insight sind in den vergangenen acht Quartalen jeweils mehr als 500 Megawatt an Solarenergie in den USA installiert worden. Gut 10.000 Megawatt sind am Netz, für weitere 14.000 gibt es feste Verträge und 27.000 Megawatt sind geplant. Damit werden die USA Deutschland mit seinen 35.000 Megawatt möglicherweise überholen.

Cory Honeyman, Senior Analyst bei GTM, rechnet aber nicht damit, dass weitere Solarkraftwerke dieser Größe gebaut werden. Seiner Ansicht nach wird sich der Zubau auf kleinere Anlagen konzentrieren.

Tatsächlich sind Großkraftwerke dieser Art nur dann hilfreich, wenn es in der Mittagszeit Großabnehmer für Strom gibt, also Ballungsräume mit einer Vielzahl von Klimaanlagen. Außerdem müssen Kraftwerke vor allem auf Erdgasbasis vorhanden sein, die sich in den Mittagsstunden herunterregeln lassen. Denn Überschussstrom lässt sich in Kalifornien kaum speichern, weil es an Großbatterien fehlt.

Dafür sind die Strompreise gerade im Süden der USA sehr gering. Kalkulationen von unter sechs Cent kommen vor – ob diese Preise wirklich realistisch sind, wird sich noch in diesem Jahrzehnt zeigen.

http://green.wiwo.de/solarenergie-groesste-anlage-der-welt-geht-in-kalifornien-ans-netz/

15.07.2015 | 4409 Aufrufe

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