Im Rahmen der Notfallversorgung sollen Drohnen in den Agaplesion Frankfurter Diakonie Kliniken bald den schnellen Transport von Blutprodukten und Laborproben übernehmen. Erste Versuche stimmen optimistisch.

 

„Gerade in Frankfurt mit dichtem Verkehr ist eine wesentliche Zeitersparnis von größtem Vorteil“, betont Dr. med. Dennis Göbel, Geschäftsführer der Agaplesion Frankfurter Diakonie Kliniken. „Wenn beispielsweise Blutproben oder Blutprodukte zwischen dem Agaplesion Markus Krankenhaus und dem Agaplesion Bethanien Krankenhaus nur über wenige Kilometer transportiert werden müssen, braucht der Kurier im dichten Verkehr viel Zeit, während die Drohne in direkter Luftlinie wesentlich schneller ankommt.“

Die Agaplesion Frankfurter Diakonie Kliniken sind ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung mit drei Betriebsstätten. Sämtliche Einrichtungen werden von einer zentral gelegenen Blutbank mit Blutproben und Blutprodukten versorgt. Trotz aller Vorsorgemaßnahmen und Vorhaltungen lassen sich notfallmäßige Transporte von Konserven nicht gänzlich vermeiden. Im Lauf eines Jahres kommt es zu etwa 50 bis 70 Notfall-Einsatzfahrten zwischen der Blutbank und der jeweiligen Einrichtung. Häufig fallen diese in Zeiten, in denen die Straßen überlastet oder dicht sind. So kann es so zur Zeitverzögerung kommen.

„Wir erhöhen mit diesen zukunftweisenden Transportmöglichkeiten die Sicherheit für unsere Patienten, insbesondere bei nicht vorhersehbaren Notfällen, denn da kommt es auf jede Minute an“, betont Dr. Göbel. Die Drohne startet jeweils vom Innenhof der Klinik auf einer kleinen zuvor eingerichteten Landefläche oder wenn verfügbar vom Hubschrauberlandeplatz der Klinik aus. Die eigentliche Flugzeit beträgt nur wenige Minuten, sodass das Blutlabor unmittelbar mit den notwendigen Untersuchungen beginnen kann oder im Gegenzug die Drohne bereits Blutkonserven zurückbringen kann. Diese werden wie üblich in einem thermisch isolierten Container untergebracht, der die notwendige Kühlkette wie auch die Unversehrtheit der Konserven gewährleistet.

Die Drohnen sind bei nahezu jedem Wetter einsatzfähig. Selbst starke Windböen, Regen und Schnee machen der Drohne nichts aus. Sie landet zuverlässig am programmierten Zielort. Mittels GPS-System und Luftdrucksensor kann die Drohne völlig selbstständig eine Position beibehalten, einen auf einer elektronischen Karte markierten Punkt ansteuern oder auf Knopfdruck, über einen Schalter an der Bodenstation, automatisch zum Startpunkt zurückfliegen.

 „Mit ihren Fähigkeiten erobern unbemannte Flugroboter in den letzten Jahren ganz neue zivile Einsatzfelder. Wir können uns vorstellen, in Frankfurt auch für andere Krankenhäuser tätig zu werden und Vorreiter zu sein“, erläutert Dr. Göbel. „Die Agaplesion Frankfurter Diakonie Kliniken jedenfalls stehen mit ihrer Drohne bereits in den Startlöchern.“

Quelle

http://www.elektronikpraxis.vogel.de/dossiers/elektronik-hilft/articles/501711/?cmp=nl-95

 

 

08.09.2015 | 998 Aufrufe

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